Die beiden Nachwuchsimker Franz Kegler und Elija Volkert haben in den vergangenen Tagen ihren eigenen digital vernetzten Bienenkasten am Störck-Gymnasium in Betrieb genommen. Gemeinsam mit ihrem Lehrer Michael Meier und in Kooperation mit dem Schülerforschungszentrum Südwürttemberg haben die jungen Bienenfreunde jetzt noch mehr Möglichkeiten, ihre Forschungsarbeit zur Varroamilbe, ein Schädling der heimischen Honigbiene, durchzuführen. Vergangenen Sommer hatten sich die beiden mit einem kreativen Video bei der Organisation we4bee darum beworben, den digitalen Bienenkasten, der vom renommierten deutschen Bienenforscher Jürgen Tautz in Kooperation mit der Universität Würzburg entwickelt wurde, kostenlos zu Forschungszwecken gestellt zu bekommen. „Als wir die Ausschreibung gesehen haben, kam uns am SFZ und in der Imker-AG sofort der Gedanke, es einfach zu probieren“, erklärt Michael Meier. „Als wir den Zuschlag bekamen, war die Freude natürlich riesengroß“. Als Standort für die neue Beute, wie Bienenkästen in der Imkersprache genannt werden, wurde das Dach des Störck-Gymnasiums gewählt. „Das bot sich für uns an, denn hier können wir den Kasten unkompliziert ans Internet anschließen“, erklärt Michael Meier. „Das ermöglicht es uns, Daten zu sammeln, die uns die Arbeit mit den Bienen enorm erleichtern können und mehr über ihr Verhalten herauszufinden“. Dazu zählen Informationen darüber, wann Bienen schwärmen, was das Schwärmen auslösen könnte, welche Faktoren im Stock für die Vitalität eines Volkes maßgeblich sind, aber auch wie sich Umwelteinflüsse wie Luftverschmutzung oder die Erderwärmung auf die Bienen auswirken. Mit einer eigens für dieses Projekt entwickelten App können sie die Daten, wie beispielsweise Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Niederschlag, Luftdruck, Wind und Gewicht, jederzeit ganz einfach einsehen. Eine Webcam überträgt zudem aktuelle Bilder vom Flugloch auf der Vorderseite und aus dem Inneren der Beute regelmäßig ins Internet.
Derzeit arbeiten die Schüler Elija Volkert und Franz Kegler am Schülerforschungszentrum Bad Saulgau an einer neuen Methode, wie man Völker vor der schädlichen Varroamilbe schützen kann. Ein Bienenvolk haben die jungen Imker dafür bereits von einer konventionellen in die neue Beute umgesiedelt. Dafür wurde zuerst die Königin ausfindig gemacht und per Hand in den digital vernetzten Bienenkasten gesetzt. Die restlichen Bienen folgten ihr nach und nach. „Jetzt hoffen wir einfach mal, dass sie sich in ihrer neuen Behausung gut einleben“, sagt Michael Meier, während Franz und Elija schmunzelnd ergänzen: „Schließlich können wir dann auch bald schon leckeren Honig ernten“.