Zum Abschluss der Unterrichtseinheit „Verhaltensbiologie“ unternahmen die Abiturienten des vierstündigen Biokurses von Frau Kegler kurz vor ihrem endgültigen Unterrichtsende an der Schule noch einen lehrreichen Ausflug nach Boms. Ziel war das bereits schon von vielen Klassen auch unter anderen Themenschwerpunkten besuchte Anwesen der Familie Dillenz. Die sieben dort lebenden Hunde, von denen manche auch für die Hundezucht eingesetzt werden, boten sich ideal zu praktischen Verhaltensstudien an.
Das im Unterricht besprochene Lernmuster, das durch klassische und operante Konditionierung hervorgerufen wird, sowie das konditionierte Shaping („Formen“) bestimmter Verhaltensmuster bzw. Kunststückchen, konnte durch Frau Dillenz eindrücklich an den Hunden gezeigt werden. Zuvor wurde jedoch auf die angeborenen Verhaltensmuster der unterschiedlichen Hunderassen eingegangen. Alleine die beiden Hunderassen, die kleinen Havaneser und die beeindruckend großen Landseer vor Ort boten eine große Breite an Verhaltens- und Wesensunterschieden, bedingt durch die Auslesezucht, die verschiedene Ziele verfolgte. Gerade bei der Anschaffung eines Hundes sollte die Wesensart des Hundes in den Vordergrund gestellt werden und weniger das Erscheinungsbild der jeweiligen Rasse, wenn Hund und Herrchen sich gegenseitig in ihren Ansprüchen gerecht werden sollen...
Auch wenn die meisten Kursteilnehmer momentan keine Anschaffung eines Hundes planen, so können die Ausführungen von Frau Dillenz sicherlich helfen, Hunden zukünftig mit anderem Blick zu begegnen. Für den, der das Verhalten von Hunden kennt, sind die Reaktionen dieser so unterschiedlichen Raubtiere vorhersehbar bzw. vermeidbar.
Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit konnte auf zwei weitere Tiergruppen, den Pferden als Vertreter der Fluchttiere und den Hühnern stellvertretend für die Vögel nur kurz eingegangen werden. Jedoch wurde auch hier deutlich, wie wichtig die Kenntnis über das jeweilige artspezifische Verhalten ist, um artgerechte Tierhaltung praktizieren zu können aber auch, um bestimmte Risikosituationen für sich selbst zu vermeiden.