Herr Wolfgang Schneiderhan ist der breiten Öffentlichkeit als Generalinspekteur der Bundeswehr a.D. noch immer gut im Gedächtnis. Am 15. Februar 2012 besuchte er den Ort, an dem seine Karriere 1966 mit dem Abiturzeugnis im Grunde begonnen hatte: das Störck-Gymnasium.

Herr Schneiderhan, derzeit Vorsitzender der Stauffenberg-Gesellschaft, war nach unserem Besuch bei der Stauffenberg-Gedenkstätte in Stuttgart so freundlich, einen Vortrag für die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 2 im Fach Gemeinschaftskunde zu halten.

Dabei beeindruckte er die Schülerinnen und Schüler durch seine Fähigkeit, die sicherheitspolitischen Entwicklungslinien der internationalen Beziehungen vom Kalten Krieg bis heute klar und verständlich herauszuarbeiten und dabei das Wesentliche mit dem Anschaulichen zu verknüpfen.

Zentrale Themen waren zum einen der erweiterte Sicherheitsbegriff und zum anderen Strategien der Konfliktregulierung. So ließe sich heute nicht mehr so einfach wie früher zwischen innerer und äußerer Sicherheit unterscheiden. Zudem seien heute nicht nur militärisch definierte Machtverhältnisse, sondern auch scheinbar „weiche“ Faktoren wie Ressourcenknappheit, Umweltprobleme oder die Verfügung über Energie sicherheitsrelevant. Zur Sprache kamen z.B. der schwelende Kampf um Wasser oder auch das Gas als Machtquelle Russlands. Besonders betonte Herr Schneiderhan, dass Konfliktregulierung differenziert zu betreiben sei: Als erste Säule nannte er die vielschichtige Prävention, als zweite die (nicht notwendig militärische) Intervention und als dritte die zeitintensive, stabilisierende Nachsorge. Auf dem Balkan zum Beispiel befänden sich deutsche Soldaten schon länger als der Erste und Zweite Weltkrieg zusammen gedauert hätten.

Als Quintessenz verwies Herr Schneiderhan auf die friedenspolitische Notwendigkeit, nicht nur auf die eigene Stärke zu setzen, sondern gleichzeitig auch Versöhnung und Verständigung mit anderen anzustreben – ein Leitprinzip, welches für das nunmehr wiedervereinigte und von Freunden umzingelte Deutschland besonders bedeutsam war und immer noch sei.

Im Gedankenaustausch mit den Schülerinnen und Schülern kam Herr Schneiderhan neben Fragen internationaler Sicherheit auch auf die Rolle des Staatsbürgers zu sprechen. Er thematisierte dabei unter anderem eine „Kultur des Dienens“, also die staatsbürgerliche Dankbarkeit für all die materiellen und ideellen Leistungen, die unser demokratischer Staat für seine Bürger so erfolgreich bereitstellt. Herr Schneiderhan weiß, wovon er spricht, schließlich bereiste er einige der unsichersten und ärmsten Regionen der Welt und kennt den Wert der Demokratie auch aus dem Vergleich.

Wir hatten mit Herrn Schneiderhan einen echten Verfassungspatrioten zu Gast. Einen, der nicht vergessen hat, was unser Staat wert ist – und der anderen Völkern dieser Erde einen vergleichbar guten Staat wünscht. Einen, der weiß, dass es nicht nur darum geht, was der Staat für mich tun kann, sondern auch darum, was ich für meinen Staat tun sollte. Und einen, der weiß, dass ein Politiker die realen Folgen seiner Entscheidungen gar nicht gründlich genug überdenken kann – oder zumindest auf den Rat derer hören sollte, die sich mit den Realitäten auskennen. Wären mehr Männer und Frauen wie er in politisch verantwortlicher Position, so wäre vielleicht nicht nur die Welt der Politik eine bessere.

Marcel Gutekunst

Schneiderhan 2012
Schneiderhan 2012
Schneiderhan 2012
Schneiderhan 2012
Schneiderhan 2012
Schneiderhan 2012
Schneiderhan 2012
Schneiderhan 2012
Schneiderhan 2012
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Förderverein besucht Firma Stadler 2023
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Ingrid Schorpp verabschiedet 2023
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Bareiss besucht Störck 2023
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Schüler zu Gast auf Waldbühne2 2023
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Schüler zu Gast auf Waldbühne 1 2023
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Ein besonderserfolgreiches Schuljahr 2023
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