Es ist faszinierend, einige Minuten lang einen Bienenstock zu betrachten. Das geschäftige Treiben von hunderten kleinen Tierchen scheint chaotisch, zufällig zu funktionieren. Je länger man sich jedoch mit den Insekten und ihren Arbeiten beschäftigt, desto mehr entdeckt man im scheinbaren Chaos ein System, eine intelligente Arbeitsteilung und schließlich die perfekte Koordination des gesamten Volkes. Spätestens seit der wiener Biologe Karl von Frisch Bienenvölker über Jahrzehnte hinweg minutiös untersuchte, ist die Lehre von den fleißigen Insekten zu einer eigenen Wissenschaft geworden. Für Michael Meier, Studienrat am Störck-Gymnasium und langjähriger Hobby-Imker, Grund genug, eine eigene AG anzubieten, die Imker-AG. Hier lernen Schülerinnen und Schüler alles Wissenswerte um die Biene und das Handwerkszeug, um später selbst zu imkern. Auch jetzt, in der kalten Jahreszeit, wenn das eigene Bienenvolk des Störck-Gymnasiums seine Winterruhe begeht, gibt es für die sechs Nachwuchsimker eine Menge zu lernen und zu tun. Jeden Mittwoch Nachmittag treffen sie sich im neuen Fachraumzentrum mit ihrem Lehrer Michael Meier. Da wird an der Bienenbeute, dem Holzkasten, in dem der Stock wohnt, gebaut. Da werden die einzelnen Waben, in die später der Honig kommen soll, vorbereitet. Da wird gehämmert, gesägt und diskutiert. Viel zu schnell gehen die anderthalb Stunden vorbei. Aber die Saison, die vor den Bienen und ihren Freunden liegt ist ja noch lang - und die Vorfreude darauf, die kleinen Honigsammler wieder fliegen zu sehen groß.