Mit Mark Pröger, Dr. Volker Rabe, Katharina Finkbeiner, Rudolf Lehn und Gabriele Glocker hat das Störck-Gymnasium am letzten Schultag gleich fünf Kollegen verabschiedet. Schulleiter Stefan Osswald wies in seiner Dankesrede vor der Gesamtlehrerkonferenz gleich zu Beginn darauf hin, dass die Gründe für das Ausscheiden sehr verschieden seien, alle aber eines gemeinsam hätten – alle haben sich in ihrer Dienstzeit am Störck-Gymnasium persönlich engagiert. Dafür bedankte sich Osswald und ließ zentrale berufliche Stationen der einzelnen Kollegen noch einmal Revue passieren.
Die kürzeste Dienstzeit am Störck-Gymnasium verbrachte Mark Pröger. Nach seinem äußerst erfolgreich verlaufenen Referendariat in den Fächern Sport und Englisch, das anderthalb Jahre dauerte, wird er seinen Dienst als Studienrat nun in Bad Waldsee aufnehmen. Osswald machte keinen Hehl daraus, dass die Schulleitung den jungen Lehrer gerne am Störck-Gymnasium gehalten hätte.
Ebenfalls gerne gehalten hätte er seine Rektoratsassistentin Katharina Finkbeiner. Die in Berlin geborene Mathematikerin und Biologin war nach ihrem Studium in Tübingen und an verschiedenen Schulen 1993 ans Störck-Gymnasium gekommen. 2004 wurde sie zur Oberstudienrätin ernannt und hat sich seit 2006 noch zusätzlich den Aufgaben der der Mobbing-Prävention gewidmet. Nun geht sie den nächsten Schritt und wird stellvertretende Schulleiterin am Pro-Gymnasium in Altshausen. Stefan Osswald würdigte Katharina Finkbeiner als eine herausragende Persönlichkeit. Mit ihr gehe „wieder ein großes Stück Erfahrung, im Bereich Mathematik, Präventionsarbeit und vor allem in der Verwaltung“ hinterlasse sie „eine Lücke nicht leicht zu schließen sein wird“. Durch ihre „Genauigkeit, Pünktlichkeit und Ordnung“ habe sie sich stets ausgezeichnet.
Ein großes Stück Erfahrung wird auch mit Gabriele Glocker gehen. Die aus Karlsruhe stammende Oberstudienrätin wird ab dem nächsten Schuljahr in Altersteilzeit gehen. Gabriele Glocker studierte Anglistik und Romanistik in Tübingen und reiste während ihres Studiums unter anderem nach Genf, Grenoble, Philadelphia und die Ostküste der USA, bevor sie 1979 ihr Referendariat in Stuttgart begann. Über verschiedene Stationen führte ihr Weg schließlich 1999 ans Störck-Gymnasium, wo sie ab 2006 für die Koordination der Fremdsprachen verantwortlich zeichnete. Stefan Osswald würdigte sie bei seiner Verabschiedung als eine professionelle, stets an lebendigem Unterricht interessierte Lehrerin und dankte ihr für ihr Engagement – unter anderem was die Leitung von Schüleraustausch und Schullandheim aber auch den Fachvorsitz im Fach Englisch angeht.
Mit Dr. Volker Rabe verlässt ein weiteres Störck-Urgestein das Gymnasium in Richtung Ruhestand. Gebürtig aus Thüringen studierte Rabe zunächst Jura, später Germanistik und Geschichte an der Universität Göttingen, verband beide Professionen zu einer Dissertation über die russisch-sowjetische Rechtsgeschichte und empfand es schließlich nach seinem Referendariat in Karlsruhe als eine Art Verbannung, ins oberschwäbische Riedlingen versetzt zu werden. Einem Versetzungsantrag wurde 1985 stattgegeben und der junge Lehrer wurde „in die Nähe von Ulm“ versetzt – ans Störck-Gymnasium. 2003 wurde Dr. Rabe zum Oberstudienrat ernannt, führte stets zahlreiche Kurse zum Abitur und betreute Referendare und Praktikanten. Immer wieder brachte er auch seine juristischen Kenntnisse in die Diskussionen ein. Osswald würdigte Rabes ruhige, zumeist besonnen reflektierte Art.
Auch wenn Rudolf Lehn in den letzten Jahren als Leiter des Schülerforschungszentrums Südwürttemberg seltener am Störck-Gymnasium zu sehen war, so ist seine Geschichte doch untrennbar mit dem dortigen Kollegium verbunden. Nach seinem Studium der Physik und Mathematik in Innsbruck und Ulm zog es den gebürtigen Ertinger wieder in die oberschwäbische Heimat – nach Saulgau. Von Anfang an setzte sich Lehn für die neuen Medien ein. In den Archiven finden sich Schlagzeilen wie “Studienrat will Computer für 20.000 DM steuerlich absetzen”. Auch eine Anekdote, wie Lehn gemeinsam mit Emil Maute auf einem Lastwagen des Bauhofs bei strömendem Regen eine IBM 360 von der Südwestbank in Stuttgart nach Bad Saulgau transportiert und wie dafür ein ganzes Klassenzimmer hat ausgeräumt werden müssen, brachte Stefan Osswald in seiner Laudation an. 1986 folgte die Ernennung zum Oberstudienrat, 1992 die Beförderung zum Studiendirektor. Als Leiter des Schülerforschungszentrums engagierte sich Rudolf Lehn für zahlreiche Wettbewerbe, unzählige Reisen unternahm er, um Forschungsgelder zu akquirieren. Osswald dankte Lehn für seine humor- und verständnisvolle Art und sein vorbildliches Engagement.
Ebenfalls verzichten muss das Störck-Gymnasium im nächsten Jahr auf Bernd Falk. Er hat sich ein Sabbatjahr erarbeitet, das er nach eigenen Aussagen „zum Reisen und zum Selbststudium in Berlin“ nutzen möchte.
Alle Verabschiedeten wurden mit langanhaltendem Applaus bedacht.